In der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es weiterhin Versicherer mit hoher Differenz zwischen dem Brutto- und dem Nettobeitrag. Das ergibt eine kürzlich veröffentlichte Studie von map-report. Auch uns fallen bei der Berechnung von Tarifvorschlägen immer wieder Versicherer mit extrem hoher Differenz zwischen Brutto- und Nettobeitrag auf.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Brutto und Netto
Auf die teilweise sehr hohen Unterschiede zwischen Brutto und Nettobeitrag hatte ich schon vor einigen Jahren hingewiesen. Auch damals war es die Cosmos Direkt, die mit einem besonders großen Unterschied zwischen Brutto- und Nettobeitrag aufgefallen ist. Die Zeitschrift Cash hatte damals Berufsunfähigkeitsversicherungen getestet und das Ranking nach dem Nettobeitrag sortiert. In der Beispielrechnung kam Cosmos Direkt auf eine Differenz zwischen Brutto und Nettobeitrag von rund 150 %. Ich fragte deshalb: Ist der Nettobeitrag der Berufsunfähigkeitsversicherung ein sinnvolles Vergleichskriterium?
Nun, das war vor 6 Jahren, heute ist es nicht viel anders, wie die folgende Graphik zeigt.
In dieser Beispielrechnung von map-report sind es zwar keine rund 150 % bei der Cosmos wie in dem Berufsunfähigkeitstest von Cash damals, aber immerhin noch rund 60 %. Was weiterhin auffällt ist der große Abstand zu dem Versicherer mit der geringsten Differenz, hier die Allianz mit nur 19 % Unterschied.
Warum auf Netto- und Bruttobeitrag achten?
Lange schien es so, als wenn eine Senkung der Überschussbeteiligungen, mit der Folge einer Anhebung der Nettobeiträge so gut wie nie vorkommt. Das ist schon lange nicht mehr so. Anfang 2016 war es z.B. die WWK, die aufgrund sinkender Überschussbeteiligung die Nettobeiträge in nicht ganz unerheblicher Höhe anpassen musste.